Anna Hamburg – Mesenchym

Abstrakte Komposition mit einer Figur mit Sonnenbrille hinter mehrschichtigen blauen und weißen durchscheinenden Texturen, die eine traumhafte Atmosphäre schaffen. (KI-generierte Beschreibung)

(2024–2025)

Ich beschäftige mich mit Themen wie Wachstum, Transformation, Interkonnektivität und der Wechselwirkung entgegengesetzter Kräfte.

Mesenchym bezieht sich auf einen Typ von Bindegewebe im embryonalen Entwicklungszustand, der sich zu einer Vielzahl von Strukturen entwickelt, wie Knochen, Knorpel und Blutgefäße und kann als Metapher für die unsichtbaren Netzwerke und Beziehungen dienen, die der Existenz zugrunde liegen.

Indem ich Interkonnektivität an der Schnittstelle von Philosophie und Naturwissenschaft erforsche, integriere ich Konzepte aus beiden Bereichen und nutze deren Erkenntnisse und Methoden als Inspirationsquelle. Ich bin gefesselt von der Komplexität, die der Existenz zugrunde liegt – von unserem eigenen Körper bis hin zu ganzen Ökosystemen, in denen jede Schicht die anderen beeinflusst und so ein riesiges Netzwerk miteinander verbundener Prozesse schafft.

Die Malerei erlaubt mir, über die fotografische Darstellung hinauszugehen.…

Rainer Menke – Ingvars Zimmer

Ein gemaltes Porträt einer Person mit lockigem Haar, die ein grün gemustertes Hemd trägt, umgeben von handgeschriebenem deutschen Text auf einem strukturierten braunen Hintergrund. (KI-generierte Beschreibung)

(2024–2025)

Rekonstruktion – Dekonstruktion – Variation. Lecture Performance

Multimediale Installation: Fotografie, Eingriffe in Fotografien: u.a. Übermalungen; originale Bilddokumente/Fotos aus Magazinen (1970er), Collage, Zeichnungen, Audio, Video.

Eine begehbare Raumskulptur – Ort für Begegnungen – die Rekonstruktion des Jugendzimmers eines 18-Jährigen, meines Schulfreundes Ingvar, ausgestattet mit Matratzen, Nachttisch und Regalen, in dem 1972 meine erste gleichgeschlechtliche sexuelle Begegnung stattfand, die ich als traumatisierend erlebte und schwerwiegende Folgen hatte.

Rainer Menke, Ingvars Zimmer

Alle Abbildungen: Rainer Menke, „Ingvars Zimmer“, 2024, Detail

Tamara Granatkina – in the depth of my eye (the image is painted)

Dunkle Waldszene mit einer kleinen, schwachen Lichtquelle, die durch dichte Äste sichtbar ist. (KI-generierte Beschreibung)

(2023–2024)

Häufig sind Machtmechanismen mit der Fähigkeit, dem Privileg zu sehen, verbunden – derjenige, der sich in der Position des Beobachters befindet, erhält einen strategischen Vorteil gegenüber demjenigen, der dies nicht tut. Darüber hinaus reicht es aus, wie die Idee des Panoptikums zeigt, das Potenzial des Sehens zu haben, selbst wenn es nicht genutzt wird: Derjenige, der ein potenzieller Beobachter ist, befindet sich in einer mächtigeren Position als derjenige, der potenziell gesehen wird.

Tiere nutzen augenähnliche Markierungen, sogenannte Ocelli, in ihrem Aussehen als Mechanismus, um Raubtiere zu täuschen und ihnen vorzugaukeln, dass jemand sie ansieht, wachsam, aufmerksam und reaktionsbereit. Obwohl es sich nicht um echte Augen, sondern um Trugbilder von Augen handelt, nutzen sie das Potenzial des Sehens – sie sehen nicht, aber es scheint, als ob sie es könnten.…

Susanne Rehm – The Not Knowing

(2024)

Die Bilder sind bei einem Kurzaufenthalt in den Tiroler Alpen entstanden. Durch den Abstand vom gesellschaftlichen und beruflichen Alltag öffnete sich mir die Landschaft als ein Raum für Besinnung. Die Atmosphäre löste Erinnerungen an den Roman „Die Wand“ von Marlen Haushofer aus.

Was würde eine plötzlich erscheinende, gläserne, undurchdringliche Wand am Ende des Weges, am Ende des Feldes, hinter dem Haus bedeuten?

Ein Raum, der die Einsamkeit und Fragilität des Seins bekundet, das Ich, zurückgeworfen auf die Existenz.

Ein Raum für die Möglichkeit der Reflexion über den Zustand der Welt. Ein Ruhe- oder Warteraum, der zur Entschleunigung auffordert, in einer Welt, in der sich Katastrophen selbst zu übertreffen scheinen, in der wir uns ständig in ambivalenten Lebenssituationen befinden, zwischen Depression und gesteigertem Lebensgefühl, zwischen Selbstzerstörung und Überlebenswillen.…

Natascha Kratochwila – Anverwandlung

Schwarzweißfoto einer sitzenden Person mit langen, wallenden Haaren, die ein ärmelloses Oberteil trägt, vor einem Stoffhintergrund. Sie blickt leicht nach unten und das Sonnenlicht wirft Schatten. (KI-generierte Beschreibung)

(2024)

Die Serie beschäftigt sich durch Aneignung und freundliche Übernahme fremder Gesichter auf den eigenen Körper, mit dem Altern und den damit verbundenen Sehnsüchten, Ängsten, Illusionen und Realitäten sowie dem Wunsch nach einer bleibenden Sichtbarkeit.

Alle Bilder: Natascha Kratochwila, RoleModel #1-#13, aus der Serie „Anverwandlung“, 2024

Lydia Kotzan – Ein Leben lang

Zwei Menschen stehen Händchen haltend da. Beide tragen schwarze Jeans und schwarze Oberteile, einer trägt eine weiße Jacke, der andere eine schwarze. Sie haben ähnliche Frisuren und Ausdrücke, vor einem weißen Hintergrund. (KI-generierte Beschreibung)

(2024–2025)

Kaum eine Beziehung prägt unser Leben so nachhaltig wie die zu unseren Geschwistern.

Das geschwisterliche Verhältnis kann von tiefer Vertrautheit und Freundschaft, aber auch von Konflikten und Distanz bestimmt sein und sich über die Zeit hinweg verändern.

So vielfältig es ist, so unterschiedlich sind die Verbindungen der hier porträtierten Geschwister.

Lars Reimers – Breite Länge

Ein geothermisches Gebiet, in dem Dampf aus farbenfrohen Mineralvorkommen aufsteigt und auf felsigem Gelände orange und gelbe Farbtöne aufweist. (KI-generierte Beschreibung)

(2024)

Die Fotografien der Reihe „Breite Länge“ sind im Zusammenhang mit den folgenden Überlegungen entstanden. Wir leben im sogenannten Anthropozän, einer neuen geologischen Epoche, die 1945 beginnt. Sie ist dadurch definiert, dass vom Menschen erzeugte Stoffe: Plastik, Beton, Nukleotide, eine eigene Schicht in der Erdkruste gebildet haben. Außerdem haben die menschlichen Aktivitäten ein solches Ausmaß erreicht, dass sie nun die grundlegende Funktionsweise des Planeten verändern; Klimawandel, das 6. Massenaussterben und so fort.

Der Mensch ist eine globale geophysikalische Kraft geworden und paradoxerweise ist plötzlich eine Erde ohne Menschen als nahe Zukunft konkret vorstellbar. Auslöser für diese Vorstellung sind globaler Klimawandel, drohender Atomkrieg, Artensterben, politische und soziale Ungerechtigkeit, technologischer Fortschritt. Wir erleben täglich den Collapse und dennoch stellt sich das Gefühl des Unwirklichen, des nicht ganz realen ein.…

Jonas Gottfriedsen – BLEIBE

Nahaufnahme eines Schwarzweißbildes eines älteren Mannes mit ernstem Gesichtsausdruck, grauem Bart und gerunzelter Stirn, der direkt in die Kamera blickt. (KI-generierte Beschreibung)

(2023–2024)


Im Frühjahr 2023 zog mein alter Vater nach mehreren Schlaganfällen und fortschreitender Demenz von Bremen nach Berlin – zurück in die Stadt, in der er in den 1960er Jahren als Stipendiat aus Ghana sein Medizinstudium begann. Seine Rückkehr ist mehr als ein räumlicher Wechsel; sie markiert den Übergang in die letzte Lebensphase – ein Verharren wider das Vergehen. Die kleinen Formate dokumentieren fortlaufend den Alltag im Seniorenheim. Es ist ein Leben, das von Einfachheit und Einsamkeit, aber auch von Resillienz geprägt ist. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Porträts konzentrieren sich auf Ausdruck und Blick: Was lässt sich hinein- oder herauslesen? Persönlichkeit, gelebtes Leben, Vorahnung des Unausweichlichen, Würde? Eine atmosphärische Annäherung an alles Unausgesprochene. Die begleitenden Dokumente sind Funde seiner Hinterlassenschaft. Angesichts des aktuellen Diskurses habe ich mich entschlossen, diese in die Präsentation zu integrieren.…

Brigitte Tast – Bei mir

Zwei Frauen stehen dicht beieinander; eine vorne und hält eine Kamera auf einem Stativ. Beide blicken direkt in die Kamera. Der Hintergrund ist schlicht. (KI-generierte Beschreibung)

(1992–2000)

Das Thema meiner Doppelselbstporträt-Serie „Bei mir“ ist das Zeigen mein Ziel, ein Bekenntnis zur eigenen Körperlichkeit, Individualität und Schönheit. Sich vor dem Spiegel aufeinander zuzubewegen, Emotionen zuzulassen und zu gestehen, sich und die gebotenen Möglichkeiten auszuprobieren, ist der Weg dabei.

Für die Aufnahmen traf ich mich mit verschiedenen Frauen, insgesamt etwa sechzig, unterschiedlichen Alters, immer vor einem großen Spiegel in einem Raum mit Tageslicht.

An diesem Platz, meist irritiert durch die plötzliche Konfrontation mit dem gemeinsamen Spiegelbild, dazu noch hervorgehoben durch die leere, weiße Wand als Hintergrund, begannen wir unsere Reise durch Wahrnehmungen, Blicke und Gefühle, um schließlich dorthin zu gelangen, wo sich in uns das Verführerische zeigt, – uns beiden und später den anonymen Foto-Betrachtern.

Um das Zeigen zu unterstreichen, es ganz bewusst werden zu lassen, ist es mir dabei als Fotografin nicht wichtig, immer auch die Auslösende zu sein.…