In ihrer Serie „Der nationalsozialistische Wald“ zeigt Birgit Nitsch ausschnitthafte Ansichten von Wäldern. Es handelt sich um Schwarz-Weiß-Fotografien.
Was sie beschäftigt, sind nicht die Wälder als eine Repräsentation von Natur, sondern der spezifische Ort und sein historischer Kontext. Die Wälder befinden sich alle in der Nähe von Konzentrationslagern, in denen Menschen gequält und getötet wurden. Die Wälder waren oftmals Schauplätze von Gewaltmärschen, Exekutionen, Flucht und gescheiterten Fluchtversuchen. Der Wald ist hier kein Bild ungebrochener Natur, sondern ein Ort gesellschaftlicher Ereignisse, die in ihrer Tragweite und tödlichen Konsequenz unerträglich sind.
[envira-gallery id=“520″]
Inwieweit handelt es sich um ein Stimmungsbild, ein Psychogramm des Ortes und/oder um ein solches der Fotografin selbst? Zwar lässt sich eindeutig sagen, dass ihre Bilder nicht dokumentarisch sind, sie klären auf phänomenologischer Ebene erst einmal nichts auf, sie funktionieren nicht als Speicher von Bildinformationen.…