Sibille Riechardt – Natürliche Anarchie

Die Fotografin nähert sich dem Thema „Macht“ dezentral. Mit der „Macht der Darstellung“ will sie die Betrachter/-innen erst einmal irritieren, denn: die meisten Fotos bieten kein zentrales Bildobjekt an. Hinzu kommt die vermeintliche Aufhebung hierarchischer Strukturen, der Aspekt der Anarchie – so, wie er sich in einem Ökosystem wiederfindet, indem niemand „entscheidet“, was wo wächst. Es ist das Prinzip der sich selbstregulierenden Vegetation, das hier fasziniert. Erst beim genauen Betrachten zeigen sich die feinen Strukturen der Gräser, die Kreise, die Sterne . . .

Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2013 bis 2014 auf Berliner Stadtbrachen, auf Rügen in einem Naturschutzgebiet mit Trockenrasenvegetation und im Sauerland. Sie werden in drei Tableaus (90 x 60) als Fine-Art-Print auf Forex präsentiert.

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Sebastian Schmidt – Auf Spurensuche (2017)

In der Fotoserie „Auf Spurensuche“ wird die metaphorische Aussage „das Leben im Griff haben“ vom körperlichen Griff übernommen. Hände umklammern Knöchel, greifen nach unzugänglichen Körperstellen. Alle in sattem Kontrast gehalten, der weiter die Kluft zwischen dem im Leben Gesuchten und dem Gefundenen durch eine karge tonale Landschaft unterstreicht. Im Ergebnis bergen die Studien bei aller vorausschauenden Furcht jedoch die Selbstbejahung als positives Ergebnis der (innerlichen) Suche.

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Wilhelm Schünemann – Hic sunt dracones

Das Fremde sehen – Umbrüche und Utopien. Das andere Europa.

Gesellschaftliche Veränderungen

Der Ausgangspunkt meiner fotografischen Auseinandersetzung mit dem Fremden ist die These, das wir Fremdheitserfahrungen gerne ausweichen und uns lieber dem Gewohnten und Bekannten anvertrauen.

Ich gehe davon aus, dass es sowohl persönliche als auch kommerzielle Interessen und Strategien gibt, Fremdheitserfahrungen zu vermeiden.
Mit Hilfe von eigenem und fremden Bildmaterial zeige ich verschiedene Facetten dieses Phänomens.

Dabei ist es mir wichtig, wie sich die Bilder zum Fremden positionieren und ob sie Rückschlüsse auf gesellschaftliche Standpunkte ermöglichen.

Die Arbeit entstand 2013 als Buch-Projekt.…

Wilhelm Schünemann – Das Nachtlicht

Nachts, wenn alles schläft, führt das Nachtlicht für sich selbst ein Schauspiel auf. Eine sinnlose Inszenierung ohne Zuschauer, wie aus Trotz und gegen alle Vernunft.

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Edda Wilde

Edda Wilde studierte Philosophie und Neuere Deutsche Literatur in Wien und Berlin und absolvierte danach den postgradualen Studiengang Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sie lebt und arbeitet seit 2001 in Berlin und schloss dort 2010 am Photocentrum Friedrichshain Kreuzberg ihre fotografische Ausbildung ab.…

Katharina Stöcker – Media Luna

Durch einen schmalen Spalt fällt warmes Licht in einen dunklen Raum.
Mein Herz, am anderen Ende der Welt.
Chile. Dieses Land der Gegensätze, der Extreme, der Träume.

Eine Verortung.…

ZWOplus – Klassenausstellung 2016

„ZWOPLUS“ ist die zweite Gruppenausstellung der Klasse Michalak. Gezeigt werden Arbeiten aus den vergangenen zwei Jahren. Zusätzlich wurden Gäste eingeladen.

Axel Gehrke ist Flaneur und hat ein Auge für besondere Situationen in der sich schnell verändernden Stadt Berlin. Jan Großer thematisiert in seinen Porträts geschlechtsspezifische Zuschreibungen von Körpersprache. Katja Hammerle lenkt den Blick auf die Fragilität des scheinbar selbstverständlichen. Anna Homburg befragt virtuelle Naturlandschaften in Computerspielen auf ihren Erholungswert. Die Video-Arbeit „Zwischenräume“ von Jürgen Hurst beschäftigt sich mit innerer Konstruktion von Wirklichkeit. Rainer Menke zeigt neue Porträts, Objekte und Collagen. Konstanze Müller-Kitti untersucht die Farbe ROT. Gemeinsam mit dem Publikum wächst ihr ROT-Archiv. Neben größeren Projekten fotografiert Birgit Nitsch seit Jahren Tagesbilder, die in einem längeren Prozess zu „Tagebüchern“ verdichtet werden.…

in and out – Klassenausstellung 2014

in and out

klassenausstellung zum monat der fotografie berlin 2014

Jan Großer, Katja Hammerle, Anna Homburg, Rainer Menke, Loredana Mondora, Konstanze Müller-Kitti, Birgit Nitsch

Von Berlin aus mag Europa modern, stabil und alternativlos erscheinen. Doch wer zu den Rändern blickt, den hauptsächlich ökonomisch und rational geprägten Diskursen, der normierenden Macht der Märkte, und diese dann zu den Individuen in Beziehung setzt, muss Fragen stellen.

Seit einem Jahr arbeiten sieben Fotografinnen und Fotografen in der Jahresklasse (Leitung Thomas Michalak) Die Arbeiten dieser Ausstellung verbinden die kritische Analyse gesellschaftlicher Gegenwart in der Mitte Europas mit dem Versuch einer persönlichen Wertereflexion. Einige Künstler_innen beschränken sich dabei nicht auf das fotografische Bild; sie erweitern ihre Sprache um Elemente von Installation, Film, Plastik oder Malerei.

Das Spektrum reicht von Überwachung, Kontrolle und der Mechanisierung organischen Lebens (Anna Homburg) über Entschleunigung, Entgrenzung, Offenheit (Birgit Nitsch), Identitätsbildung, Ausgrenzung, Konsum, Sex, Fetisch (Jan Großer), Opposition, das Recht auf Verweigerung und Innensicht (Katja Hammerle), Erneuerung, Optimismus und Aktivität (Konstanze Müller-Kitti), Pose, Persönlichkeit, Intimität (Loredana Mondora) bis hin zu Faschismus, Verdrängung, Abspaltung, dem Erbe von Gewalt gegen Mensch und Tier (Rainer Menke).…

Wilhelm Schünemann

Wilhelm Schünemann, geboren und aufgewachsen in Holzminden.

Nach seinem Studium der Innenarchitektur an der FH für Kunst und Design in Hannover ging er nach Berlin, wo er seit 1994 lebt und arbeitet. Seine fotografische Ausbildung absolvierte er am Photocentrum der VHS Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin.

Vier ausgewählte Bilder aus der Arbeit „Die im Dunkeln“ gewinnen 2017 einen der zweiten Preise im Wettbewerb des Europäischen Architekturfotografie-Preises architekturbild zum Thema „Grenzen | Borders“

„Mich interessiert zunehmend konzeptionelle Fotografie und eine intensive Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema. Für mich ist Fotografie eine Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen, mit gesellschaftlichen Erscheinungen, die ich für relevant halte.“

www.wilhelmschuenemann.de