Sebastian Schmidt – Ich war dabei (2018)

„Ich war dabei“ zeichnet eine Situation, die viele in der heutigen mobilen Berufswelt immer wieder erleben. Auf Geschäftsreise, zwei, vielleicht drei Tage an einem fremden Ort, den man sich nicht selbst ausgesucht hat.

Das Hotel, eine funktionale Unterkunft. Ein Schlafplatz, der den gebräuchlichen Standards entspricht. Das Mobiliar, das ausschließlich bewusststrübende Routinen zwischen Fernseher, Minibar und Badezimmer erlauben, soll einen vor der Fremdartigkeit außerhalb des Zimmers schützen.

Doch es ist eine Welt, die einem ihre Vertrautheit nur vorgaukelt. Man fühlt sich losgelöst, ohne festen Halt. Eine Leere macht sich breit, in der man anfängt alles in Frage zu stellen.

„Ich war dabei“ zeigt Bilder aus der Dämmerung zwischen Geschäftswelt und Einsamkeit in Hotelzimmern zwischen Bremen und Mainz.

Mail: focuseb18@gmail.com
https://focuseb.wordpress.com/

Edda Wilde – erINNErN (2018)

Porträts von Menschen zwischen 6 und 90 Jahren

Erinnern und Erzählen sind eng mit einander verwoben. Wenn wir Erinnerungen teilen wollen, tun wir es normalerweise mithilfe der Sprache, unterstützt vielleicht durch das Zeigen von Bildern, Dokumenten oder Musik. Doch transportieren sich Erinnerungen auch nach außen, wenn sich eine Person still an etwas Vergangenes erinnert?

Die Arbeit erINNErN zeigt eine Portraitserie mit 16 Personen im Alter von 6 bis 90 Jahren, die sich im Augenblick des Fotografierens still an Situationen ihrer Vergangenheit erinnern. Ausgangspunkt für die Erinnerungen waren die immer gleichen 30 Assoziationen, von denen 10 in der Ausstellung zu sehen sind.

Entstanden sind Momentaufnahmen, in denen auf ganz individuelle Weise die Bedeutung von Erinnerung sichtbar wird.

Die Arbeit wird im Internet nicht gezeigt.…

Sibille Riechardt – Natürliche Anarchie

Die Fotografin nähert sich dem Thema „Macht“ dezentral. Mit der „Macht der Darstellung“ will sie die Betrachter/-innen erst einmal irritieren, denn: die meisten Fotos bieten kein zentrales Bildobjekt an. Hinzu kommt die vermeintliche Aufhebung hierarchischer Strukturen, der Aspekt der Anarchie – so, wie er sich in einem Ökosystem wiederfindet, indem niemand „entscheidet“, was wo wächst. Es ist das Prinzip der sich selbstregulierenden Vegetation, das hier fasziniert. Erst beim genauen Betrachten zeigen sich die feinen Strukturen der Gräser, die Kreise, die Sterne . . .

Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2013 bis 2014 auf Berliner Stadtbrachen, auf Rügen in einem Naturschutzgebiet mit Trockenrasenvegetation und im Sauerland. Sie werden in drei Tableaus (90 x 60) als Fine-Art-Print auf Forex präsentiert.

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Sebastian Schmidt – Auf Spurensuche (2017)

In der Fotoserie „Auf Spurensuche“ wird die metaphorische Aussage „das Leben im Griff haben“ vom körperlichen Griff übernommen. Hände umklammern Knöchel, greifen nach unzugänglichen Körperstellen. Alle in sattem Kontrast gehalten, der weiter die Kluft zwischen dem im Leben Gesuchten und dem Gefundenen durch eine karge tonale Landschaft unterstreicht. Im Ergebnis bergen die Studien bei aller vorausschauenden Furcht jedoch die Selbstbejahung als positives Ergebnis der (innerlichen) Suche.

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Wilhelm Schünemann – Hic sunt dracones

Das Fremde sehen – Umbrüche und Utopien. Das andere Europa.

Gesellschaftliche Veränderungen

Der Ausgangspunkt meiner fotografischen Auseinandersetzung mit dem Fremden ist die These, das wir Fremdheitserfahrungen gerne ausweichen und uns lieber dem Gewohnten und Bekannten anvertrauen.

Ich gehe davon aus, dass es sowohl persönliche als auch kommerzielle Interessen und Strategien gibt, Fremdheitserfahrungen zu vermeiden.
Mit Hilfe von eigenem und fremden Bildmaterial zeige ich verschiedene Facetten dieses Phänomens.

Dabei ist es mir wichtig, wie sich die Bilder zum Fremden positionieren und ob sie Rückschlüsse auf gesellschaftliche Standpunkte ermöglichen.

Die Arbeit entstand 2013 als Buch-Projekt.…

Wilhelm Schünemann – Das Nachtlicht

Nachts, wenn alles schläft, führt das Nachtlicht für sich selbst ein Schauspiel auf. Eine sinnlose Inszenierung ohne Zuschauer, wie aus Trotz und gegen alle Vernunft.

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Edda Wilde

Edda Wilde studierte Philosophie und Neuere Deutsche Literatur in Wien und Berlin und absolvierte danach den postgradualen Studiengang Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sie lebt und arbeitet seit 2001 in Berlin und schloss dort 2010 am Photocentrum Friedrichshain Kreuzberg ihre fotografische Ausbildung ab.…